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Delfine werden gejagt und getötet – Aber warum?

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Auch heute noch werden Delfine gejagd und getötet. Es gibt allerdings weltweit Organisationen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben dieses Problem zu bekämpfen und einen Widerstand zu bilden. Auch in Deutschland wird man tätig: Experten der Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V wurden von der Redaktion zum Thema befragt. Ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit des Vereins sind aber auch Geisternetzbergungen in der Ostsee. Geisternetze sind herrnlose, ehemalige Fischernetze, die im Meer unkontrolliert viele Meeresbewohner töten. Jeden Tag gehen viele Netze in den Ozeanen verloren.

Was ist die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V?

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Wichtig oder unwichtig – nach diesen Kriterien unterscheiden die Initiatoren nicht. Für die Gesellschaft zur Rettung der Delphine haben alle Projekte einen hohen Stellenwert und erhalten entsprechende Aufmerksamkeit. Seit mittlerweile 30 Jahren unterstützen sie weltweit – von der Adria bis nach Peru – Meeresschutzprojekte lokaler Initiativen und Wissenschaftler mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten.

Gemeinsam mit den  Kooperationspartnern kämpfen sie gegen delfintödliche Fischereimethoden, Geisternetze, die Jagd auf Delfine, ausufernden Massentourismus, für die Ausweisung von Schutzgebieten, die Einführung von Schutzgesetzen und für ein stärkeres Bewusstsein im In- und Ausland.

Zusätzlich werden Schul- und Aufklärungsprojekte gefördert. Getreu dem Motto unseres Gründers Rollo Gebhard – „Kein Weg ist zu weit, kein Ziel zu fern“ – kann der Verein heute zahlreiche Erfolge auf verschiedenen Ebenen vorweisen, u.a. das Verbot der Delfinjagd auf der Paracas-Halbinsel in Peru, das Scheitern des Baus eines Delfinariums in Polen oder insgesamt fast sieben Tonnen geborgene Geisternetze aus der Ostsee. Der Mensch gilt als Hauptfeind der Delfine – jedes Jahr sterben noch mehr als 300.000 Delfine weltweit.

Warum werden die Tiere noch so intensiv gejagt?

Weltweit stellt der Beifang für die Delfine die größte Gefahr dar. Dazu muss man wissen: Stell-, Schlepp- und Treibnetze (sogenannte Kiemennetze) können vom Biosonar der Meeressäuger nicht erfasst werden, weshalb weltweit jedes Jahr etwa 300.000 Delfine, Schweinswale und Wale als Beifang einen grausamen Tod in den Netzen der industriellen Fischereiflotten sterben.

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Weitere Gefahren für Delfine und Wale stellen die zunehmende akustische Meeresverschmutzung, der Klimawandel die Vermüllung der Meere sowie der Massentourismus und hierbei insbesondere das Schwimmen mit Delfinen dar. Darüber hinaus werden an den Küsten von Japan und auf den zu Dänemark gehörenden Färöer-Inseln bis heute Jagd auf Delfine gemacht. Sie werden brutal getötet, ihr Fleisch dient als Nahrungsmittel.

Warum werden Delphine auf den Färöer Inseln getötet?

Die Färinger berufen sich auf alte Traditionen und auf die Subsistenzwirtschaft. Diente die Jagd früher noch zur Selbstversorgung der Inselbewohner, werden heute eher kulturelle Gründe angeführt, auch wenn das mit Giftstoffen belastete Fleisch weiterhin verzehrt wird.

Zu beachten ist in diesem Kontext, dass am 12. September 1428 Weißseitendelfine geschlachtet wurden. Diese Spezies hat nichts mit der Tradition der Färinger zu tun, weil es beim Grindadráp ursprünglich ausschließlich um den Fang von Grindwalen geht. Auch am 12. September wurde die die Bucht des Skala Fjords auf den Färöer Inseln grausamer Schauplatz von Delfin Massentötungen.

Gab es in der Vergangenheit bereits politische Versuche diese Art Volksfest zu unterbinden?

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Credit Sea Shepherd

Die verantwortlichen Politiker der Färöer Inseln verteidigen bis zum heutigen Tag die Grindadráps, Kritik an ihrer Waljagd wird als „kultureller Imperialismus“ abgetan. So hat der Fischereiminister Jacob Vestergaard die Leistung seiner Männer am 12. September als „vorbildlich“ bezeichnet. Regierungschef Bárður á Steig Nielsen kündigte zumindest an, die Delfinjagd auf den Prüfstand zu stellen.

Es gibt aber auch deutlich kritischere Stimmen: Sijurour Skaale, ein Abgeordneter des Färöer-Parlaments, sagte, dass die Tötung der Delfine außer Kontrolle geriet. Es falle ihm daher schwer, dies zu verteidigen. Außerdem möchte seinen Informationen zufolge eine klare Mehrheit auf den Färöern, dass die Jagden aufhören.

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Hatten die Petitionen und Protestaktionen in den letzten Jahren schon spürbare Veränderungen mit sich gebracht?

Mitte des vergangenen Jahrzehnts wurden Teilerfolge verbucht, als verschiedene Reedereien auf Druck von Tierschutzorganisationen ankündigten, die Färöer mit ihren Kreuzfahrtschiffen nicht mehr anzusteuern.

Aktuell stehen Zuchtfische im Fokus – der wichtigste Exportartikel der Inselgruppe. Es würde die Färöer Inseln sehr stark treffen, wenn hierzulande insbesondere der Lachs boykottiert werden würde. Gleichzeitig muss aber auch die Regierung dazu gebracht werden, dass sie Verbote ausspricht.

Was kann der Mensch in seinen alltäglichen Einkaufs- und Konsumgewohnheiten verändern, um intakte Ozeane, in denen intakte Tierbestände leben zu unterstützen?

Zum Schutz von Delfinen und anderen Meeressäugetieren sollte man generell weniger Fisch essen und auf Fischarten verzichten, deren Fischerei unselektiv und mit einer hohen Beifangrate verbunden ist.

  • Überdies stellt die Überfischung der Meere eine gigantische Herausforderung dar, da sie nicht nur eine gesunde und für viele arme Menschen unverzichtbare Nahrungsquelle gefährdet, sondern auch unabsehbare Folgen für die Ökosysteme der Meere hat.
  • Aktiv mithelfen kann zudem jeder beim Thema Plastikmüll.
  • Bereits heute gibt es mehr als 150 Millionen Tonnen Plastik in unseren Ozeanen.
  • Umweltschutzorganisationen haben berechnet, dass 80 Prozent des jährlichen Plastikmülls über Flüsse in die Meere gelangt.

Im Jahr 2050 könnten bereits mehr große Plastikteile als Fische in den Ozeanen zu finden sein. Was jeder tun kann: unnötiges Plastik reduzieren, Müll sammeln und trennen, auf Plastiktüten verzichten und auf Naturprodukte statt Kunstfasern zu achten. Die Verwendung von wiederverwendbarem Geschirr statt Plastikgeschirr zum Beispiel oder der Besuch von Unverpacktläden kann eine Lösung sein.

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Junge Menschen lassen sich am besten über Social Media erreichen – ist die Gesellschaft zur Rettung der Delphine hier vertreten?

Wie kann man auf Social Media dafür sorgen, dass mehr Menschen auf euch und die Situation aufmerksam werden? „Facebook (@delphinschutz), Instagram (@delphinschutz) , Twitter und Youtube Delfinretter sowie unser eigener wöchentlich erscheinender Newsletter sind die Kanäle, über die wir unsere Community regelmäßig informieren“ – sagt der Verein.

„Sei es über unsere im Delfin- und Meeresschutz, über Veranstaltungen oder über themenbezogene News. Gerade das Thema Aufklärung ist in diesem Kontext von hoher Relevanz, da wir via Social Media direkt mit der Zielgruppe in Dialog treten und beispielsweise unsere Boykottaufrufe hinsichtlich der Färöer-Massaker kommunizieren können.“ Es lohnt sich allemale die Aktivitäten zu verfolgen und seine Freunde und Verwandte aufzuklären.

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).